Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste,
fast auf den Tag vor 50 Jahren trafen sich gleich neben an im Piussaal Gemeindemitglieder von St. Peter und Paul Mühlburg sowie einige Gäste um einen alten Verein wieder ins Leben zu rufen.
Der Verein DJK MÜHLBURG bestand schon in den Jahren 1923 bis 1933 und wurde dann von den damaligen Machthabern verboten.
Neben einigen Erfolgen als Kreismeister im Gau Mittelbaden , war der größte Erfolg die Süddeutsche Meisterschaft im Endspiel gegen die DJK Stuttgart. Wie sie daraus entnehmen können, gab es diese sportliche Rivalität Baden gegen Schwaben schon vor über 80 Jahren.
Ja kommen wir zurück auf den 25. 11.1965 als in der Gründungsversammlung beschlossen wurde, die Sportarten Fussball und Tischtennis einzuführen. Während die Sportart Tischtennis im Gründungsraum dem Piussaal gespielt wurde, mussten wir für die Sportart Fussball ein Gelände suchen.
Der bei der Gründungsversammlung anwesende Vorsitzende der DJK Daxlanden Herbert Heil erklärte sich spontan bereit, ihr Gelände für die DJK Mühlburg zur Verfügung zu stellen. Dass wir dann 7 Jahre unseren Trainings- und Spielbetrieb dlurchführen konnten, dafür werden wir der DJK Daxlanden immer dankbar sein. Lieber Rüdiger, du als jetziger Vorstand der DJK Daxlanden nimm bitte den besonderen Dank von mir und der DJK Mühlburg entgegen.
Unter der Leitung unseres 1. Vorsitzenden Herrn Heinrich Reinach wurde der Verein geführt und die Aktivität von Herrn Walter Scherer trainiert und von unserem späteren Ehrenvorsitzenden Herrn Alfons König betreut. In dieser Zeit wurden in der Kreisliga B Karlsruhe sowohl vordere wie auch in der Tabelle hintere Plätze belegt. Aber die Stimmung in der Aktivität war gut und es wurde auch ein freundschaftliches Verhältnis mit der Mannschaft des VFR Scheidental im Odenwald gepflegt. Jahrelang wurde abwechselnd beim Sportfest im Odenwald oder in Mühlburg freundschaftlich und faire sportliche Spiele durchgeführt. Die erlebte Geselligkeit mit den Odenwäldern blieb allen DJK-lern unvergesslich.
In dieser Zeit wurde innerhalb des Vereins der Ruf nach einem eigenen Sportgelände immer lauter. Der zu dieser Zeit tätige Hauptkassier Ernst Kapperstein drehte jeden Pfennig zweimal um, damit ein gewisses Startkapital bei Baubeginn zur Verfügung stand.
Auf einer Mitliederversammlung Ende der 60 Jahre waren u. a. der damalige Stadtrat Hans Baur, Chef der BNN sowie Stadtrat Günter Rüssel anwesend. Nach lebhafter Diskussion versprachen sie den Mitgliedern sich über den Sportdezernent Walter Wäldele für ein Sportgelände der DJK einzusetzen.
Nach jahrelangen Sitzungen, Planungen und Besprechungen wie das Gelände zwischen Schwarz-Weiss und DJK Mühlburg aufgeteilt wird wurden dann Entscheidungen getroffen. Die beiden Vereine hatten sich entschieden, ihre Eigenständigkeit beizubehalten. Die Planung und technische Bauleitung wurde zunächst von unserem Mitglied und Architekt Herrn Wilhelm Vischer entworfen und nach dessen frühem Tod von unserem damaligen aktiven Spieler und Architekt Jürgen Gaertig weitergeführt. Für die Statik war Herr Karl-Heinz Rudolph verantwortlich. Der zu dieser Zeit gewählte Hauptkassier Ernst Kapperstein drehte jeden Pfennig zwei mal um, damit ein gewisses Startkapital vorhanden war.
So konnten wir 1977 zum ersten Mal ein Fußballspiel auf eigenem Gelände austragen und im Mai 1978 unser Vereinsheim einweihen. Hier gilt nochmals der Dank an die vielen, vielen Helfer die zum Gelingen des Vereinsheimes beigetragen haben.
Die Voraussetzungen für die sportliche und gesellschaftliche Entwicklung der DJK waren somit geschaffen.
Unserer 1. Mannschaft gelang im Jahre 1977 der Aufstieg in die A-Klasse unter der hervorragenden Leitung unseres damaligen Trainers Walter Haag. Unsere Jugendmannschaften bildeten in den Jahren als in Daxlanden und Beiertheim gespielt wurde, meist Spielgemeinschaften. Als wir unser eigenes Gelände fertig gestellt hatten, konnten wir innerhalb weniger Jahre alle Jugendmannschaften von der A-jugend bis zur D-jugend ohne Gastspieler besetzen. Als ich 1972 die Leitung der Jugendabteilung übernahm, konnte wir durch die Unterstützung der damaligen aktiven Spieler Herrmann Seitz, Bernd Mohr und Armin Geiger einige sportliche Erfolge mit dieser Jugend erringen.
Aber nicht nur der Fußball stand im Vordergrund unserer Jugendarbeit sondern es wurde auch viel für die Kameradschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl getan. Besonders die Jugendlager in Baerental im Elsass, in Heiligkreuzsteinach im Odenwald und Bruck in Österreich sind unvergesslich. Aber die absoluten Höhepunkte waren die beiden Jugendlager 1971 und 1977 in Foix in Südfrankreich. Noch heute schwärmen die Teilnehmer und Betreuer von diesen Erlebnissen.
Leider ließ der Boom von Jugendlichen der 70ziger Jahre wieder nach, so dass es in den Jahren später mit den Jugendmannschaften immer weniger wurde, bis hin zur Auflösung der Jugendabteilung. Es gab dann nochmals einige Versuche Jugendmannschaften aufzubauen, dies gelang dann leider nicht mehr.
Auch hatten wir Anfang der 80ziger Jahre eine Damenmannschaft, die 1984 den Spielbetrieb mangels Damen wieder einstellen musste, In den letzten Jahren konnten wir mit Mädchenmannschaften und später auch mit einer Damenmannschaft wieder am Spielbetrieb teilnehmen. Leider konnten wir in diesem Jahr mangels Spielerinnen auch keine Damenmannschaft mehr stellen. Während bei der Wiedergründung nur die Sportarten Fußball und Tischtennis im Verein betrieben wurden, kamen im Lauf der Jahre noch einige andere Abteilungen hinzu.
Um auch unseren Damen außer Fußball noch ein Betätigungsfeld zu bieten, wurde im Jahre 1972 unsere Damengymnastikabteilung gegründet. In der Carl-Benz-Halle sowie den Hallen der Drais- und Friedrich-Ebert-Schule wurden seit dieser Zeit Gymnastik, Ballspiele , Aerobic sowie Tänze mit den jungen und älteren Damen durchgeführt.
Jede Übungsleiterin hatte ihre eigenen Ideen und auch der Modetrend wurde immer berücksichtigt um die meist zwischen 15 und 30 Frauen zu begeistern. Inzwischen ist die Anzahl der Damen etwas kleiner geworden und wir haben uns mit der Abteilung unseres Nachbarvereins Schwarz-Weiss-Mühlburg zusammen geschlossen.
Im Jahre 1980 wurde unter tatkräftiger Hilfe unseres Mitlieds Rainer Noe die Volleyballabteilung gegründet. Traditionell spielt diese Gruppe seit dieser Zeit jeden Montag in der Friedrich-Ebert-Schule. Während in der Anfangszeit nur Männer mitspielten sind inzwischen auch einige Damen dabei…Sie betreiben dies nur als Freizeitsport und nehmen nicht an Wettkämpfen teil.
Im Jahre 1989 wurde durch unsere Mitglieder Ewald Krämer und Martin Winkler die Bocciabteilung gegründet. Entlang der Außenanlage bei unserem Sportplatz wurden in vielen Stunden Eigenarbeit die Bocciabahn mit der entsprechenden Anlage errichtet. Auch dieser Sport wurde nur freizeitmäßig betrieben, aber es wurden intern sehr viele Turniere durchgeführt. Diese Turniere waren immer sehr gut besucht und es wurde anschließend immer mit entsprechendem Programm dafür gesorgt, dass der gesellschaftliche Teil nicht zu kurz kam.
In den früheren Jahren hatten wir auch noch eine Wanderabteilung die von Herrn Gerber und später von Herrn Stegmann und Herrn Karlheinz Müller geleitet wurden. Die Hauptziele waren meistens das Albtal und das Allgäu. Leider ließ die Teilnahme immer mehr nach, so dass die Abteilung schon vor einigen Jahren aufgelöst wurde.
Das ganze Vereinsleben mit den verschiedenen Abteilungen am Leben zu erhalten, war immer auch mit finanziellen Problemen verbunden.
So wurden in den vergangenen Jahren viele Veranstaltungen wie das Sportfest, das Fliederfest und der Kinderfasching durchgeführt um die anfallenden finanziellen Belastungen zu stemmen. Den relativ wenigen Helfern, die sich zusammen mit dem Festausschuss immer tagelang arrangiert haben, gilt der besondere Dank der DJK.
Zu erwähnen wäre noch die zurzeit erfolgreiche Arbeit unserer Aktivität. Unsere 1. Mannschaft ist nach einem kurzen Gastspiel in der untersten Liga C wieder in die B- und dann in die A-Klasse aufgestiegen. Ein großer Anteil dieses Erfolges gilt unser jetzigem Spielertrainer Dennis Waidmann und dem vorherigen Trainer Sylvio Krauss.
Zurzeit belegt die 1. Mannschaft den 4. Tabellenplatz und ist im Aufstiegsrennen noch voll dabei. Die Mannschaft würde sich freuen, wenn sie noch etwas mehr Unterstützung bei ihren Heimspielen hätte.
Zum Abschluss wünsche ich der Vorstandschaft dass sich viele, der noch 160 Mitglieder, verantwortungsvoll und mit Tatkraft für unsere DJK einsetzen, damit sie auch die nächsten 50 Jahre gut übersteht.
Festrede vom Ehrenvorsitzenden Reinhold Kapperstein
Anlässlich des 50jährigen Vereinsjubiläum am 28.11.2015